BLAUGE

 

Guck,
Die Zeit verrinnt anders in deinen Augen
durch sie zähl ich die Zeit
Das was zwischen
Krieg und Frieden
Bleibt
erst Krieg Frieden und
wieder siegt der Krieg

So steht
Der Zeiger auf Null
Eine Armee aus
Augen - Blicken -
zum Kampfe bereit

auf verdörrtem Blickfeld
Hältst du mich gebannt
Wär ich doch beinah
Beinah davon gerannt
an deinen
gleisenden Händen
hab ich mich verbrannt

Hast mich heute wieder träumlinks
Heimgesucht mit
Pupillenspeeren
Jähzornige Heere
treffen verheerend
schmetternd BUM /////

Deine Lider einst schützende Helme
Deine Wimpern wie Schirme
doch
Dein Wimpernschlag das Klimpern
Der Klinge
Dein Blinzeln das Schmieden
eisenhülliger Erinnerung
Die bleiernen Brauen
Wachposten
und Zeitzeugen zeitloser Zerstörung

dein Schauen steht zum Angriff bereit
in süßblauer Rüstung gepanzert
sucht meinen wehrlosen Blick
trifft
und sticht :///:///
STICHT herzhaft zu
für eine dreiaugendstelsekunde
Schmerz :/S- *S-
und Tropfen beginnen zu quellen

Eine verwunschene Zeitachse
fliegt bächerauschend meine innerste Iris entlang
Ins Jenseits schweifend

Ich wünscht ich könnt
Deinen Blick einbrennen
in meine Hornhaut
für die Ewigkeit konservieren
in Dosen stecken
Chips implantieren
In meinen klebrigen Tränenfilm
einleimen

Ihn als meine glibbrige Geisel
meine hilflos-zauberschöne Beute
in meiner Netzhaut wie
eine zuckendes Insekt im Weben
gefangen halten
um dem Zeiger Fesseln anzulegen

Allein an deinen Augen
Les ich die Zeit ab
Rotes jetzt
Blaues morgen
Rosanes gestern
Übermorgen
noch s/w
Festhalten möchte ich dich
Du blauer Blick
Nicht weichen
Nicht fliehen sollst du

Mich tausendäugig anstarren
In einem Augenblick berauscht
fress ich dich gebannt
du BLAUGENBLICK du BLAUGE
wie blaue Algen umwickelst du mich
und konsumierst mich
raubst mir Sauerstoff
du Räuber

Bevor du plözlich
hinterhältig
aus meiner Höhle ausbrichst
Und ich dich tränentot
Aus Taschentüchern
rausfisch.

Der Zeiger fällt ins Nichts
An deinen geschlossenen Augen
Les ich die Zeit ab
In welche Richtung fließt sie?